Abschnittsübersicht

  • Die Lüneburger Heide hat die Aufmerksamkeit der Literaten immer wieder auf sich gezogen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Natur- und Kulturlandschaft zwischen Gifhorn und Harburg romantisch und schließlich im 20. Jahrhundert von "Blut-und-Boden"-Ideologen als angeblich besonders "germanisch" verklärt. August Freudenthal und vor allem Hermann Löns und stehen exemplarisch für diese Heide-Begeisterung. Arno Schmidt lebte zwar in dieser Region, ist aber einer ganz anderen literarischen Tradition zuzuordnen.

    Löns, Der letzte Hansbur

    Hermann Löns, Der letzte Hansbur. Ein Bauernroman aus der Lüneburger Haide, Hannover 41909, S. 157;
    GWLB, Lh 3706.

    • Der Name Hermann Löns (1866–1914) ist wie kein zweiter mit der "Haide" verbunden ist. Vor allem viele seiner Heimatgedichte und Volkslieder sind auch heute noch bekannt. Allerdings ließen ihn seine zuweilen angeschlagenen völkisch-nationalistischen Töne nach seinem Tod als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg zu einem Favoriten der Nationalsozialisten werden.

    • Für die reale Heide wichtig war August Freudenthal (1851–1898), die unter anderem die Halbmonatsschrift "Niedersachsen" herausgab. Er widmete sich in Reiseberichten immer wieder der Lüneburger Heide, die in dem vierbändigen Werk "Heidefahrten für Freunde der Heide geschildert" 1890–1897 erschienen.

      Freudenthal, Heidefahrten

      August Freudenthal, Heidefahrten. Ausflüge in die hohe Heide und in das Flußgebiet der Böhme, Bremen 1890, S. 121;
      GWLB, XIII 218:1/2.

    • Ein durchaus anders orientierter Schriftsteller war Arno Schmidt (1914-1979), der seit 1958 in Bargfeld bei Celle ansässig war. Er verließ den Ort bis zu seinem Tod nur noch selten.

      Schmidt, Julia, oder die Gemälde

      Arno Schmidt, Julia, oder die Gemälde. Scenen aus dem Novecento, o. O., o. J., Bl. 5;
      GWLB, 83/30005.