Staatliche und kirchliche Anlaufstellen
Abschnittsübersicht
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Generell sind deutsche staatliche Archive die primären Anlaufstellen, um Quellen staatlicher Provinienz mit personenbezogenen Daten aufzuspüren. Denn nach dem Ablauf von Sperrfristen - mitunter auch schon davor - liefern Standesämter ihre Dokumente an Landes- oder Stadtarchive zur Langzeitarchivierung.
Darüber hinaus verwahren verschiedene deutsche Archive Bestände, die für die genealogische Forschung relevant sind. In Niedersachsen und der Region Hannover ist hierbei das Niedersächsische Landesarchiv zuständig, deren Standort in Hannover Sie auf dem unteren Bild sehen können. Auf dieser Webseite des Landesarchivs finden Genealogen Leitfäden und Beständeübersichten, die für ihre Nachforschungen von Interesse sind.
Aufgrund der Größe der Region Hannover, verwahrt für die Stadt Hannover das Stadtarchiv Hannover verschiedene Bestände Hannoveraner Standesämter, dazu zählen beispielsweise Geburtsurkunden (1874-1912), Heiratsurkunden (1874-1942) und Sterbeurkunden (1874-1992). Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
Zweitschriften der Standesamtsregister werden im Archiv der Region Hannover aufbewahrt. Seit 2022 läuft hier ein Digitalisierungsprojekt für die Bestände. Die Digitalisate werden im Archivinformationssystem Arcinsys präsentiert.
Für eine umfangreiche Recherche in kirchlichen Quellen - wie beispielsweise Kirchenbücher - aus der Region Hannover und insgesamt aus Niedersachsen empfiehlt es sich, sich an das Kirchenbuchamt Hannover für Quellen evangelischer Gemeinden und an das Bistumsarchiv Hildesheim hinsichtlich Überlieferungen katholischer Gemeinden zu wenden.
Für genealogische Nachforschungen, die über Niedersachsen hinausgehen, bieten sich verschiedene überregionale Archive an. Dazu gehört beispielsweise das Bundesarchiv, welches personenbezogene Unterlagen militärischer Herkunft besonders aus dem 20. Jahrhundert verwahrt. Als erste Anlaufstelle, um zum Beispiel Informationen über Familienangehörige zu bekommen, die Mitglied in der Wehrmacht oder der SS waren, lohnt es sich, die Abteilung für Personenbezogene Auskünfte (PA) in Berlin-Reinickendorf zu kontaktieren. Diese Webseite des Bundesarchivs bietet für dieses Vorgehen einen Leitfaden.
Falls man an Unterlagen mit personenbezogenen Daten aus den ehemaligen östlichen Provinzen des Deutschen Reiches sowie Siedlungsgebieten deutschsprachiger Gruppen in Ost- und Südosteuropa interessiert ist, kann die Deutsche Zentralstelle für Genealogie (DZfG), Referat 33 am Sächsischen Staatsarchiv in Leipzig, eine hilfreiche Quelle sein. Die DZfG besitzt einen großen Bestand an verfilmten Kirchenbüchern, darunter eine Vielzahl von sogenannten auslandsdeutschen Gemeinden, die sogar bis 1940 reichen. Außerdem ist die DZfG Standort der deutschen Ahnenlistensammlung, welche in den 1920er Jahren von deutschen genealogischen Vereinen anhand Stammtafeln ihrer Mitglieder erstellt wurde.
Hinsichtlich staatlicher Quellen aus ehemaligen deutschen Ostgebieten und generell von Unterlagen von Deutschen im Ausland ist das Landesarchiv Berlin mit seiner Sammlung des Standesamts I in Berlin der primäre Ansprechpartner. Nähere Informationen finden Sie auf dieser Webseite.